Seit drei Jahren sammeln Forscher der TU Darmstadt und der TU Dresden Daten über die Nachrichten-verbreitung in Sozialen Netzwerken. Demnach ist Facebook hier unangefochtener Marktführer. Gegenüber reinen Nutzer-Statistiken, die Mehrfach-Accounts vieler User nicht berücksichtigen, ergeben Beobachtungen zum Teilen von Nachrichtenartikeln verlässlichere Aussagen über tatsächliche Nutzungs-Aktivitäten.
Im abgelaufenen Jahr 2014 hat sich laut kress.de die Zahl der Nachrichten-Empfehlungen in Deutschland gegenüber 2013 mehr als verdoppelt. Rund 83 Mio. Empfehlungen (2013: knapp 40 Mio.) bezogen sich auf 476.000 Beiträge der beliebtesten 15 Internet-Seiten. Sie teilten sich auf in 75,4 Mio. „Likes“ auf Facebook, 5,7 Mio. Tweets auf Twitter und 1,9 Mio „One ups“ auf Google+. Damit ist der Marktanteil von Facebook bei der Nachrichtenverbreitung auf mehr als 90 % gestiegen.
Als beliebteste Quelle verdrängte „Bild.de“ mit 19,3 Mio. Empfehlungen „Spiegel Online“ (17 Mio.) von Platz 1. Unabhängig davon ist „Spiegel Online“ in der Ressortauswertung bei drei von fünf Bereichen (Politik, Wirtschaft und Wissenschaft) weiterhin führend. Im Bereich Sport führt „Bild.de“, im Ressort Technik „Heise.de“. In der Summe aller Bereiche folgen „Zeit.de“ (8,7 Mio.), „Focus Online“ (8,1 Mio.) und „Welt.de“ (7,6 Mio.). Zum ersten Mal schaffte es auch die Special-Interest-Seite „Sport1.de“ (2,2 Mio.) unter die zehn bestplatzierten Internet-Medien.
Während Twitter in dieser Statistik gegenüber dem Vorjahr deutlich an Boden verloren hat – 2014 nur noch 6,9 % Anteil gegenüber 12,4 % im Vorjahr – wird Google+ zusehends zur Plattform der Wahl bei technikaffinen Nutzerinnen und Nutzern (aktuell 2,6 % Nutzungsanteil). In Facebook werden häufig Meldungen über Kriminalität geteilt. Twitter tut sich bei Empfehlungen zu politischen Themen hervor. Hintergründe zur Studie Development of the Social Network Usage in Germany since 2012.
Jüngst haben britische Forscher im GlobalWebIndex Zahlen zur weltweiten Nutzung sozialer Netzwerke veröffentlicht. blog.wiwo.de zufolge ist die Bilderwand Pinterest das global schnellstwachsende Soziale Netzwerk (plus 97 %), dicht gefolgt vom Social-Blogging-Dienst Tumblr (plus 95 %). Auf der Basis der Daten von 170.000 Nutzern in 32 Ländern folgen auf den Plätzen drei und vier mit deutlich zweistelligen Wachstumsraten Instagram und LinkedIn.
Für Facebook wurde ein Mitglieder-wachstum von einem Prozent festgestellt, während die Zahl der aktiven Nutzer um neun Prozent schrumpfte. Seit rund zwei Jahren steitg die Zahl dieser Passivnutzer von Facebook kontinuierlich an und beläuft sich inzwischen auf rund 40 %. Dies wird zum Teil durch eine starke Zunahme an mobilen Nutzern mit deutlich kürzeren Verweildauern erklärt, zum Teil durch wachsende Konkurrenz durch Messaging-Dienste wie WhatsApp & Co. Wie Instagram wurde auch WhatsApp mittlerweile von Facebook aufgekauft.
